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Preis für den besten Gottesdienst mit Demenzkranken (2012)

Preis für den besten Gottesdienst mit Demenzkranken geht nach Lüneburg

„Vergiss mein nicht“ – so lautet der Titel des Gottesdienstes, den die Stiftung zur Förderung des Gottesdienstes (Karl-Bernhard-Ritter-Stiftung) mit dem Gottesdienstpreis 2012 auszeichnet. Er wurde am 9. Oktober 2011 in der St. Nicolaikirche in Lüneburg mit Demenzkranken, ihre Angehörigen, Betreuenden und weiteren Gemeindemitgliedern gefeierten.

 

Die Stiftung zur Förderung des Gottesdienstes vergibt in diesem Jahr zum vierten Mal den mit 2500 € dotierten Gottesdienstpreis. In 2012 wurden Gottesdienste gesucht, die im Blick auf Menschen mit Demenz, ihre Angehörigen und ihr Umfeld gestaltet waren.

 

Die Jury wählte den Lüneburger Gottesdienst aus einer großen Zahl weiterer Gottesdienste aus, die allesamt einen überzeugenden Eindruck machten. Besonders beeindruckte allerdings der Gottesdienst „Vergiss mein nicht“ aus der St. Nicolaikirche in Lüneburg. Die Jury begründete ihre Entscheidung für den zu prämierenden Gottesdienst mit folgenden Worten: „Dieser Gottesdienst ging erkennbar aus einer örtlichen Kooperation zwischen der Alzheimer Gesellschaft, der Psychiatrischen Klinik und der Gemeinde St. Nicolai hervorgegangen, die seit mehreren Jahren besteht. Uns beeindruckte die sorgfältige und intensive Vorbereitung, an der viele Gemeindegruppen beteiligt waren.“

 

Die für das Gottesdienstprojekt Verantwortliche, Diakonin Antje Stoffregen, hat die Erfahrung gemacht, dass Menschen mit und ohne Demenz durch die Gestaltung der Gottesdienste angesprochen werden, „die anschaulich, sinnlich und stärkend sein wollen.“ Ihr und ihrem Team geht es darum bei Demenzkranken „Potentiale zu entdecken und zur Wirkung zu bringen.“

Im Blick auf die Zielgruppe der Demenzkranken und ihrer Angehörigen würdigte die Jury die elementare Sprache und die klare Struktur.

 

Die Wahl des Ortes im Erinnerungen weckenden Kirchenraum überzeugte außerdem. Im Mittelpunkt des Gottesdienstes stand das Symbol der Hand, verknüpft mit der Botschaft, dass auch diejenigen, die mit dem Vergessen kämpfen, in die Hand Gottes geschrieben und darum nicht vergessen sind. Mit dieser Aussage besaß der Gottesdienst seine theologische Mitte, die durch Gesten und Zeichen mit allen Sinnen erlebt werden konnte.

 

Der vollständige Wortlaut des Gottesdienstes kann auf der Internetseite www.gottesdienst-stiftung.de abgerufen werden.Die Stiftung zur Förderung des Gottesdienstes (Karl-Bernhard-Ritter-Stiftung) vergibt im Jahr 2012 den Gottesdienstpreis zum vierten Mal.

 

In diesem Jahr war der Preis für Gottesdienste mit Demenzkranken ausgelobt. Kriterien waren neben der theologischen, ästhetischen und sprachlichen Qualität die Aufmerksamkeit für nonverbale Zeichen, Gesten und Symbole.

 

Die Mitglieder der Jury sind:

  • Prof. Dr. Jochen Cornelius-Bundschuh, Ausbildungsreferent der Ev. Landeskirche in Baden, Karlsruhe
  • Heidrun Dörken, Medienbeauftragte der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau, Frankfurt / Main
  • Prof. Dr. Holger Eschmann, Theologische Hochschule Reutlingen
  • Dr. Folkert Fendler, Zentrum für Qualitätsentwicklung im Gottesdienst, Hildesheim
  • Dr. Lutz Friedrichs, Referent für Gottesdienst, Kassel
  • Dr. Stephan Goldschmidt, Vorsitzender der Stiftung zur Förderung des Gottesdienstes, und Gottesdienstreferent der EKD, Hannover
  • Dr. Reinhard Höppner, Ministerpräsident a. D. von Sachsen-Anhalt, Magdeburg
  • Prof. Dr. Benedikt Kranemann, Lehrstuhl für Liturgiewissenschaft, Erfurt
  • Dr. Andreas Leipold, Gefängnisseelsorger, Bad Hersfeld
  • Prof. Dr. Hans-Martin, Lübking Pädagogisches Institut der Ev. Kirche von Westfalen, Schwerte
  • Jörg Persch, Verlagsbereichsleiter, Göttingen
  • Prof. Dr. Ulrike Wagner-Rau, Lehrstuhl für Praktische Theologie, Marburg
  • Burkhard Weitz, Chrismon-Redakteur, Frankfurt


Weitere Informationen finden Sie unter www.gottesdienst-stiftung.de

Kassel, den 18. Juli 2011