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Seelsorge

Seelsorge für Angehörige und Betreuende/ Pflegende von Menschen mit Demenz in der Kommune

 

Frau Antje Stoffregen

 

Frau Antje Stoffregen, Seelsorgerin

 

Die Situation Angehöriger von Menschen mit Demenz

 

Die Situation von pflegenden Angehörigen ist von heftigen Verunsicherungen geprägt. Überlastung und eine mögliche soziale Isolation sind nicht selten zu beobachten.

Dabei stellt der Prozess der Demenz Betroffene und Angehörige vor die Aufgabe, neue Lebensformen und neue Identitäten zu entwickeln.

 

Neben der Frage der Wohnform, der physischen Versorgung und Betreuung stellt sich in starkem Maße auch die Frage nach den neuen Rollen, Zuständigkeiten und Identitäten für die Angehörigen.

 

Wenn sich z.B. die eigene Mutter immer stärker als Kind verhält, ist das eine fundamentale Veränderung der Beziehungen. Wenn sich die eigene Tochter immer stärker als Mutter verhält, steht die Welt auf dem Kopf.

 

Für Angehörige ist diese Situation von starken emotionalen Belastungen geprägt.

 

Warum ein Angebot der Seelsorge?

 

Die genannten Herausforderungen bedürfen neben den Beratungsangeboten zunehmend auch einer psychischen Entlastung, die durch ein Angebot der Seelsorge vorgehalten werden könnte.

Seelsorge biete einen geschützten Raum, um Emotionen wahrzunehmen, sie im seelsorgerlichen Einzelgespräch zu benennen, eigene Grenzen zu erkennen und Wege für einen persönlich angemessenen Umgang mit der Situation zu entwickeln.

 

Dazu bedarf eines Seelsorgers, der die Situation von pflegenden / betreuenden Angehörigen kennt, sich mit Entlastungsmöglichkeiten vertraut gemacht hat und über Erfahrungen in der seelsorgerlichen Begleitung von Menschen verfügt.

 

Die Situation von professionell Pflegenden

 

Die Situation von professionellen Pflegepersonen, die dementiell Erkrankte Menschen betreuen ist ebenfalls von starken Belastungen geprägt.

 

Einige Aspekte in Kürze:

• mangelnde gesellschaftliche Akzeptanz und Anerkennung der psychisch und physisch   herausfordernden Arbeit,

• geringe Bezahlung,

• mangelnde Personalsituation,

• eine erhöhte Burnout-Gefahr

• eine starke Ambivalenz zwischen dem eigenen Pflegeideal und der Pflegerealität

 

Warum ein Seelsorge-Angebot?

 

Mitarbeitende in Einrichtungen der Altenhilfe erhalten durch Aus- und Fortbildung und ggf. Supervision Unterstützung. Die ausgewählten Aspekte machen jedoch deutlich, wie notwendig neben diesen Maßnahmen ein Angebot der Seelsorge zur psychischen Entlastung wäre.

 

Auch hier gilt: Emotionen brauchen einen geschützten Raum zur Wahrnehmung, Benennung und Verarbeitung, um langfristig in der Arbeit Qualität, Motivation und Zufriedenheit zu gewährleisten.

 

Dazu bedarf eines Seelsorgers, der die Situation der Pflege und Betreuung kennt, sich mit Entlastungsmöglichkeiten vertraut gemacht hat und über Erfahrungen in der seelsorgerlichen Begleitung von Menschen verfügt.

 

Ein spezielles Seelsorge- Angebot der Alzheimer-Gesellschaft für betroffene Angehörige und Mitarbeitende in Altenhilfeeinrichtungen steht nicht in der Konkurrenz zur Seelsorge, die von jeder Gemeinde bzw. von der Seelsorge in der eigenen Einrichtung angeboten wird.

 

Die Erfahrung in der Fortbildungsarbeit zeigt, dass die spezielle Kenntnis der Situation und der bereits entstandene Kontakt durch die Fortbildung den Weg zu einem Seelsorge-Angebot erleichtert. Zudem gibt es immer mehr Menschen, die sich in dieser Situation eine „anonyme“ Seelsorge wünschen.

 

Bei Frage und zur Anmeldung wenden Sie sich bitte an die Geschäftsstelle.

Unser Flyer zum Thema Seelsorge

 


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